BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Beeinflussung von Grund- und Oberflächenwasserqualität durch Standort und Nutzung

Hauskolloquium am Dienstag, den 18. November 2014 um 10°° Uhr im Großen Sitzungssaal des Hauses.

Moderation: Johannes Müller

Christian Röder: Diffuse Phosphoreinträge im Einzugsgebiet des Dümmers – Quellen und Transportpfade in die Vorfluter

Seit Jahren leidet der Dümmer unter starker Eutrophierung. Dies führt fast jährlich zu einer Massenvermehrung von Blaualgen (Cyanobakterien) und durch deren Absterben zu einem Sauerstoffdefizit, verbunden mit Fischsterben, starker Geruchsbelästigung und Badeverboten. Der Dümmer steht somit im Zentrum der Nutzungskonflikte innerhalb der Region.

Um diese Problematik zu entschärfen, soll in den nächsten Jahren die Phosphor-Fracht in den Dümmer auf 3,8 t pro Jahr reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es auch notwendig, die diffusen P-Einträge aus dem Einzugsgebiet zu verringern. Das LBEG wurde daher von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen beauftragt, Schwerpunkte diffuser P-Einträge im Dümmer-Einzugsgebiet zu lokalisieren. In Kooperation mit dem NLWKN soll ein Maßnahmenkonzept zur Verringerung sowie zur Kontrolle der P-Einträge entwickelt werden.

Diffuse Phosphoreinträge im Einzugsgebiet des Dümmers - Fischsterben

Diffuse Phosphoreinträge im Einzugsgebiet des Dümmers - Massenvermehrung von Blaualgen (Cyanobakterien)

Einbau von Saugsonden zur SickerwassergewinnungEinbau von Saugsonden zur Sickerwassergewinnung

Annegret Fier: Sickerwasseruntersuchungen in Niedersachsen – Ergebnisse aus 20 Jahren Feldversuchswesen und Bodendauerbeobachtung

Die Belastung des Sicker- und Grundwassers mit Nitrat ist ein echtes Langzeitproblem und wird seit Jahren intensiv untersucht. Im Vortrag werden Ergebnisse langjähriger Versuchsreihen zu den Veränderungen der Nitratausträge bei unterschiedlichen Kulturen und Bewirtschaftungsformen vorgestellt.

Dörte Budziak: Gadolinium im Grundwasser Niedersachsens

Gadolinium ist ein Spurenelement und gehört in die chemische Gruppe der Seltenen Erden. Diese Stoffgruppe gewann seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. Inzwischen findet Gadolinium nicht nur in der Industrie Anwendung, sondern auch in der medizinischen Diagnostik als Kontrastmittel für MRT-Untersuchungen.

Die Zeitschrift „Ökotest“ veröffentlichte in ihrer diesjährigen Septemberausgabe den Artikel „Trinkwasser – Arzneimittel aus dem Wasserhahn“. Darin wurden aktuelle Studien der Bremer Jacobs Universität (u.a. TEPE et al., 2014) an Gadolinium im Verhältnis zu anderen Seltenen Erden Elementen als Indikator für Arzneimittelrückstände vorgestellt. Dieser Artikel wurde zum Anlass genommen, die in der NIBIS-Labordatenbank vorhandenen Analysenergebnisse zur Stoffgruppe der Seltenen Erden im Hinblick auf ihre Eignung als Indikator für Arzneimittelrückstände im Grundwasser auszuwerten.

Gadolinium im Grundwasser


Literatur: TEPE, N., ROMERO, M. & BAU, M. (2014): High-technology metals as emerging contaminants: Strong increase of anthropogenic gadolinium levels in tap water of Berlin, Germany, from 2009 to 2012. Applied Geochemistry, 45; 191-197; Elsevier.

Fotos: Dipl. Biologe Hans-Heinrich Schuster (NLWKN)

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